CHRONIK
Die Anfänge der Wehr bis in die heutige Zeit
1950-1999
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05.06.1950
Baubeginn für ein neues Feuerwehrgerätehaus am Kreuzweg, Flurstück 217b.
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27.09.1951
Feierliche Einweihung des neuen Gerätehauses am Kreuzweg. Die Baukosten belaufen sich am Ende auf 20.000 DM, wobei am Ende 2.000 DM an Eigenleistung beigesteuert werden.
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1952
Von den Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen der Wehr.
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1953
Der zum Löschfahrzeug umgebaute Mercedes Benz Baujahr 1928.
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14.06.1953
Durch einen Blitzschlag in den Schornstein brennt ein Wohnhaus im Vorwerk.
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11.07.1954
Katastropheneinsatz:
Die Wehr ist im Zuge des landesweiten Hochwassers in Niederlauterstein und Rittersberg im Einsatz. Weitere Einsätze folgen am 12.07. und am 23.07.1954. Der Schusterweg unterhalb der Ruine wird schwer beschädigt und bleibt ab diesem Tag für den Fahrverkehr gesperrt.
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15.08.1956
Leiter der neu gebildeten Brandsicherheitsgruppe (Vorbeugender Brandschutz) wird Kam. Walter Kraus. Außerdem gehören ihr die Kameraden Hans Rösch, Rudi Holnick und Rudi Schwalbe an.
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1957
Bei Familie Rudolf Fritzsch auf der Gänsegasse wird ein Feuerlöschbecken erbaut. Im Jahr 1963 folgt ein weiteres Feuerlöschbecken auf dem Schlossberg bei Familie Werner Klemm, erbaut durch die PGH “Glück Auf” Lauterbach.
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23.06.1958
Aufgrund einer schweren Krankheit von Richard Albrecht wird Kamerad Willy Walter offiziell Wehrleiter. Seine Amtszeit währt bis 1991 Kamerad Walter Kraus wird sein Stellvertreter.
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60er Jahre
Die Verantwortlichen der Spielzeugbetriebe im Ort widmen dem Feuerschutz besondere Aufmerksamkeit. Bis zur Wende wird z.B. eine jährliche Feuerwehrübung vorgenommen. Auf ein bestimmtes Hupsignal der Werkshupe müssen alle Arbeiter das Fabrikgebäude verlassen. Einige Männer ziehen spezielle braune Overalls an, sichern die Brandstelle und versorgen die Verletzten. Die Schönherr-Fabrik (gegr.1894) kauft in den Jahren 1963 und 1965 neue Feuerwehrschläuche, gründet eine Löschgruppe und ernennt einen Feuerschutzobmann.
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19.01.1963
Auf der Talstraße Pockau-Kniebreche ereignet sich ein Unfall mit einem MINOL-Tankwagen. Dieser kommt von der Fahrbahn ab und stürzt in die Schwarze Pockau. Neben der FF Niederlauterstein sind auch die Marienberger Kameraden mit im Einsatz.
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1964
Im Rahmen eines Programmes des “Nationalen Aufbauwerkes” finden Instandsetzungsarbeiten am Gerätehaus und am Fahrzeug statt. 1965 wird zudem das Gerätehaus neu eingedeckt und der Schlauchtrockenturm neu gestrichen. In diesem Jahr geht erneut ein großer Wolkenbruch nieder und verursacht starke Ausspülungen. Der Weg zum Vorwerk und der obere Teil der Gänsegasse werden schwer beschädigt, wodurch ein Befahren zwischenzeitlich nicht mehr möglich ist. -
01.03.1965
Vier Frauen (Marianne Gädt, Elfriede Klemm, Gisela Fritzsch und Hilde Mehner) gründen die Frauenlöschgruppe in Niederlauterstein. Der vor- beugende Brandschutz gehört zu ihren Hauptaufgaben. Sie werden in die Brandsicherheitsgruppe eingegliedert, dessen Leiter die Kameraden Walter Kraus und Rudi Schwalbe sind.
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1965
Stationäre Sirenen werden im Ort installiert. Anfangs gibt es Probleme, da sie bei Gewitter von selbst anlaufen und die Wehr mehrfach fehlalarmiert wird. -
18.02.1966
Brand des Fertigwarenlagers der Firma Schönherr. -
20.10.1967
Brand in der Spielwarenfabrik Schönherr. Am späten Nachmittag gerät die Dachkonstruktion des Kesselhauses in Brand. Dies ist der erste Einsatz des Löschfahrzeugs Garant K30.
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06.01.1968
Offizielle Indienststellung des Garant K30. Dieser wurde am 06.07.1976 von der GHG (Großhandelsgesellschaft) Marienberg nach Niederlauterstein umgesetzt und in 1500 Std. zu einem Löschfahrzeug umgebaut. Die Kosten belaufen sich auf 8250,71 MDN. In der Folge muss auch das Gerätehaus vergrößert werden. Es wird neu geputzt und gestrichen.
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04.10.1969
Anlässlich des 20. Jahrestages der DDR wird der FF Niederlauterstein vom Wirkungsbereich die Leistungsstufe III zuerkannt.
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12.05.1970
Aufgrund der Trockenheit und der Tatsache, dass fast ausschließlich Dampflokomotiven im Pockautal eingesetzt werden, brennt mehrfach der Bahndamm.
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01.02.1971
Erneuter Brand in der Spielwarenfabrik Schönherr. In der Absaugeinrichtung der Spritzerei bildet sich Feuer.
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25.03.1971
Verpuffung im Kesselhaus der Firma Schönherr. Es kommt glücklicherweise nicht zu einem größeren Schaden.
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1971
Die Jugendlöschgruppe übernimmt die Entschlammung der Staubecken und leistet auch beim Bau der Pioniersprungschanze, bei der Kartoffelernte und beim Drahtwellenleiter- und Kindergartenbau viele Stunden.
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04.01.1972
Die Wehr wird neu uniformiert. Es werden Uniformen, Kombinationsanzüge, Koppel und neues Schlauchmaterial sowie Fangleinen angeschafft.
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13./17.03.1972
Mehrfache Bahndammbrände in der Schlossmühle.
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15.06.1974
In Neuhausen wird die Jugendlöschgruppe erstmals Kreismeister in der Gruppenstafette. Am 28.06.1975 verteidigt sie ihren Titel in Seiffen.
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1974
Brand im VEB Holzspielwaren, Werk IV (ehem. Carl Moritz Reichel, gegr.1883). Wie es zum Brand kam, ist laut Aufzeichnungen unklar. Dem schnellen und beherzten Eingreifen von Rolf und Kurt Reichel ist es zu verdanken, dass kein großer Schaden entstanden ist. Im VEB Holzspielwaren, Werk V (ehem. Schönherr) wir eine Betriebslöschgruppe gebildet.
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1975
Die Wehr erhält wie einige andere Feuerwehren auch, eine MZ TS 250 als Kradmelderfahrzeug. Die Motorräder waren für Löscheinheiten der Zivilverteidigung bereitgestellt. Nach zwei Jahren wird das Motorrad bereits wieder abgezogen. Im VEB Holzspielwaren Werk IV, wird ebenso eine Betriebslöschgruppe gebildet. Beide Löschgruppen werde durch die FF ausgebildet und nutzen zu ihren Einsätzen auch deren Technik.
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1976
Der Feuerlöschteich im VEB Holzspielwaren Werk V wird endlich fertiggestellt.
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26.06.1977
Die FDJ-Jugendlöschgruppe wird Kreismeister in der Gruppenstafette. Die Meisterschaften finden in Pockau statt. -
05.07.1977
Feueralarm im Ort:
Die FF wird zum Holzspielwarenbetrieb Werk V gerufen, durch Funken aus der Lokomotive gerät die Holzumhausung des Zyklons in Brand. Zum Einsatz kommen die Betriebslöschgruppe und die Freiwillige Feuerwehr.
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24.06.1978
Fahrzeugbrand an einem Häcksler vom Typ 280 der LPG “Fortschritt” Marienberg auf der Talstraße in Höhe der Burgruine. Als Brandursache stellt sich ein Kurzschluss an einem stromführenden Kabel heraus. Es entstand ein volkswirtschaftlicher Schaden von 8.000 Mark.
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Mai 1980
In der Spielzeugfabrik Werk IV ereignet sich ein tödlicher Arbeitsunfall. Ein junger Betriebsschlosser klettert zur Havariebehebung in den Spänebunker. Die Späne rutschen nach und begraben den Arbeiter unter sich. Er erstickt und muss durch die Feuerwehr geborgen werden. -
15.04.1981
Zum Großbrand in der Fabrik des VEB Vero Olbernhau, Werk III (ehem. Moritz Gottschalk) auf dem Goldkindstein in Marienberg kommt die FF Niederlauterstein mit zum Einsatz. Brandstiftung wird als Ursache ermittelt. -
1982
Der Garant K30 wird durch den Kreis übernommen und zu einem Gas-Probefahrzeug umgebaut. Die FF Niederlauterstein erhält dafür einen gebrauchten K30, der aus Zöblitz umgesetzt wird.
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03.09.1987
Im Kohlenbunker des VEB VERO Werk IV bricht ein Brand aus. Das Feuer kann rasch bekämpft werden.
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01.05.1988
Verleihung des Titels ”Vorbildliche- Freiwillige Feuerwehr” am Maifeiertag des Jahres. -
15.05.1989
Im Zuge der Bauarbeiten einer neuen Turnhalle wird als Anbau ein neues Gerätehaus errichtet. Ende 1989 sind die Rohbauarbeiten beendet, fertiggestellt wird es 1991. -
15.08.1989
Zwischen dem Bahnhof Zöblitz und der Schlossmühle Niederlauterstein brennt ein Bahndamm, wobei nur Ödland erfasst wird. Ursache ist vermutlich eine achtlos aus dem Zug weggeworfene Zigarette, welche Laub und andere brennbare Gegenstände entzündet. -
12.03.1990
Beim Verbrennen von Reisig am Bahndamm der Strecke Pockau-Marienberg gerät dieser erneut in Brand. Durch Einsatz von Wasser kann der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden.
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13.03.1991
Gründung der Jugendfeuerwehr Niederlauterstein. Kam. Hans-Joachim Morgenstern, der seit 1988 die AG “Junge Brandschutzhelfer” leitete, wird Jugendwart, Kam. Günter Bach wird Stellvertreter.
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16.03.1991
Einweihung des neuen Gerätehauses als Anbau an die Turnhalle. Gleichzeitig erfolgen die Übergabe eines LF 8 Robur LO (Baujahr 1989) und ein Wehrleiterwechsel. Kamerad Bernd Ramm übernimmt die Geschicke der Wehr.
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26.06.1991
Die ersten Kreisjugendfeuerwehrtage finden in Marienberg statt. Die JF Niederlauterstein erringt sogleich den ersten Platz. Der Titel kann daraufhin in den Folgejahren viermal verteidigt werden.
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20.01.1993
Großbrand der Schönherr-Fabrik, ehemals VEB VERO Olbernhau Werk V.
Ausgelöst durch unsachgemäße Schweiß- und Verlegearbeiten von Dachpappe, gerät der gesamte Dachstuhl in Brand.
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24.10.1993
Die Jugendfeuerwehr legt in einer gemeinsamen Mannschaft aus den Wehren Scheibenberg und Königswalde die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr in Zöblitz ab.
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1994
Beschaffung neuer Einsatzbekleidung und Ausrüstung.
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01.10.1995
Erste gemeinsame Jahreshauptübung mit den Nachbarwehren Lauterbach und Lauta, ab 1999 auch mit der Feuerwehr Gebirge. Bis heute werden die Übungen, jährlich wechselnd, in einem der vier Ortsteile durchgeführt. -
01.01.1996
Eingemeindung nach Marienberg. Die FF Niederlauterstein bleibt selbstständig, wird jedoch Ortsteilwehr. -
18.04.1997
Wohnungsbrand bei Werner Kempe (Marienberger Straße 48). Eine Heizdecke hatte sich entzündet. Am 18.01.1999 brennt auf gleichem Grundstück ein Schuppen. -
1997
Einführung der stillen Alarmierung. Der Wehr werden die ersten acht Funkmeldeempfänger übergeben. Neben der Alarmierung mittels Sirene minimieren diese die Ausrückzeit der Wehr. -
10.09.1997
Jahreshauptübung am Försterhäusel.
Thema: Wassertransport und Brandbekämpfung in schwierigem Gelände
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09.07.1998
Ein gebrauchter Volkswagen T4 des DRK wird zu einem Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr umgebaut und in Dienst gestellt. Hierfür werden 400 freiwillige Arbeitsstunden aufgebracht.
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31.10.1998
Erster Niederlautersteiner Feuerwehrball im Gasthof. Bis 2001 wird der Ball durchgeführt. Dann schließt der Niederlautersteiner Gasthof leider seine Türen.
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05.07.1999
Katastropheneinsatz:
Durch Starkregen über dem Gebiet Marienbergs kommt es zu Sturzbächen und übertretenden Gewässern. Die FFW ist bis zum 08.07. 1999 im Einsatz. Ein Folgeauftrag kommt am 13.07.1999 dazu.
Der Autor dieser Archivarbeit Mirko Morgenstern bedankt sich insbesondere bei: Frau Rosel Ullrich, Herrn Johannes Morgenstern †, Herrn Wolfgang Weidmüller †, Herrn Hans-Joachim Morgenstern, Herrn Achim Plutzkat sowie den Mitarbeitern von Staats-, Kreis- und Stadtarchiv.